Das Geheimnis des Böhmischen Mittelgebirges

 

Sehr geehrte Leser,

Sie halten in den Händen die Publikation „Das Geheimnis des Böhmischen Mittelgebirges“ von Jiří Svoboda. Der Autor wollte mit diesem Werk auf komplexe Weise und zugleich in einer verständnisvollen Form die einzigartige Schönheit dieser bemerkenswerten Landschaft beschreiben. Das Buch ist das Ergebnis einer jahrelangen Begeisterung und Anstrengung des Autors.

Angesichts des beträchtlichen Textumfanges der tschechischen Sprachversion, erlauben wir uns Ihnen zumindest eine kurze Beschreibung der wichtigsten Themenbereiche anzubieten.

Die Landschaft des Böhmischen Mittelgebirges stellt vor allem aus der naturwissenschaftlichen Sicht ein Phänomen dar. Im Jahre 1976 wurde das Böhmische Mittelgebirge zum staatlich geschützten Naturschutzgebiet erklärt. Gegenstand des Schutzes ist vor allem das einmalige Landschaftsbild, das auf Vulkanismus im Jungtertiär und auf die anschließende Formierung durch quartäre Erosionsprozesse zurückzuführen ist. Die Vielfältigkeit der geologischen Struktur hängt mit der Vielfältigkeit der Flora und Fauna zusammen. Berühmt sind vor allem zahlreiche seltene Pflanzenarten. Das große Forschungspotenzial des Böhmischen Mittelgebirges lockte und lockt bis heute zahlreiche bedeutende Forscher an wie z.B. Alexander von Humboldt, Johann Wolfgang von Goethe oder Josef Emanuel Hibsch. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten (vor allem im Bereich Geologie), die im Rahmen der Erforschung des Böhmischen Mittelgebirges verfasst wurden, gehören mittlerweile zur Standardliteratur für ähnliche Forschungen weltweit. Das Böhmische Mittelgebirge ist jedoch auch aus historischer Sicht einmalig. Darüber zeugt eine Reihe von archäologischen Funden und Sehenswürdigkeiten aus der Vergangenheit sowie Vorzeit.

Das Buch „Das Geheimnis des Böhmischen Mittelgebirges“ wurde in vier Kapiteln eingeteilt: Landschaft des herunterfallenden Wassers, Landschaft der Burgen, Landschaft der Schätze und Landschaft der Geheimnisse. Diese Themen beinhalten die wichtigsten Phänomene des Böhmischen Mittelgebirges.

Im Kapitel „Die Landschaft des herunterfallenden Wassers“ wird die absolute Mehrheit der Wasserfälle im Rahmen des Naturschutzgebietes beschrieben. Eine Vielzahl von Wasserfällen ist Werk der Elbe. Die Geschwindigkeit des Versenkens der Elbe ist nämlich größer als die Erosionskraft ihrer Nebenflüsse. Auf diese Weise entstanden an vielen dieser Flüsse felsige Stufen – Wasserfallfundamente. Im Buch werden Wasserfälle an insgesamt 25 Flüssen beschrieben. Zum bekanntesten und meist besuchten gehört der Wannower Wasserfall (Vaňovský vodopád) am Padloschiner Bach (Podlešínský potok). Bekannt sind u.a. der Morawaner Wasserfall (Moravanské vodopády) am Morawaner Bach (Moravanka), der sich in einer Felsenschlucht genannt „Mlýnský důl“ (Mühlengrube) befindet, oder Pekelský Wasserfall oberhalb von Krásné Březno. Die meisten Wasserfälle befinden sich in schwer zugänglichen Gebirgspässen und werden deshalb nur selten besucht. Zu solch einem Wasserfall gehört der Uhu-Wasserfall (Výří vodopád) oberhalb der Kluft „Průčelská rokle“ in einer Höhe von 45 m. Obgleich dieser Wasserfall die meiste Zeit wasserarm ist, gehört er zu den größten Wasserfällen Tschechiens.

Das Kapitel „Die Landschaft der Burgen“ befasst sich, wie bereits ihr Name verrät, mit der „mittelalterlichen Landschaftsschicht“. Die strategische Lage des Böhmischen Mittelgebirges führte dazu, dass auf einem relativ kleinen Gebiet zahlreiche Burgen errichtet wurden. Fast jeder Abschnitt des Böhmischen Mittelgebirges konnte aus irgendeiner Burg gesichtet werden. Viele von ihnen überlebten nicht die Kriegszeit und hinterließen nur wenig. Andere dahingegen blieben bis heute erhalten und gehören zu attraktiven Touristenzielen. Dieses Buch beschreibt alle Burgen – nicht nur bekannte und häufig aufgesuchte, sondern auch beinahe vergessene. Die bekannteste ist wahrscheinlich die Burg Schreckenstein (Střekov) in Aussig an der Elbe (Ústí nad Labem). In der plateauförmigen Landschaft südlich des Naturschutzgebietes dominiert die Burg Hasenburg (Hazmburk) mit zwei markanten Türmen, nordwestlich in Kostenblatt (Kostomlaty pod Milešovkou) befindet sich die gut erhaltene Burg Sukoslav, südöstlich nahe Auscha (Úštěk) die Burg Helfenburk (Hrádek). Bemerkenswert ist ebenfalls das Vorkommen altertümlicher und rein mittelalterlicher Burgstätten. Auf dem Gebiet einiger ehemaliger Burgen und Burgstätten befinden sich heute besonders geschützte Naturdenkmäler und –schutzgebiete.

Das Kapitel „Die Landschaft der Schätze“ widmet sich dem mineralogischen Reichtum des Böhmischen Mittel-gebirges. Sie beschreibt die absolute Mehrheit bedeutender mineralogischer Fundstellen, von denen viele weltweit bekannt sind. Zum wohl bekanntesten Mineral des Böhmischen Mittelgebirges gehört der äußerst hochwertige rote Pyrop, u.a. bekannt als tschechischer Granatstein (Granati Bohemici), der für den nationalen tschechischen Edelstein gehalten wird. Im südöstlichen Teil des Böhmischen Mittelgebirges wird dieser Stein immer noch gewonnen. Zu weiteren bekannten Mineralen gehören Aragonit/ Gipfel Spitzberg (Číčov) bei Horzenz (Hořenec), Natrolith/ Marienberg (Mariánská skála) oder Augit und Amphibole/ Paschkopole (Paškapole). Wissenschaftliche Teams weltweit erforschen Fossilien aus dem Turon-Meer, dessen Ablagerungen im Abbau-Kalksteingebirge in Opolau (Úpohlavy) entdeckt wurden. Aus zahlreichen Fossilien wurden u.a. Diatomit-Ablagerungen aus tertiären Seen gewonnen, deren Oberflächen einst umliegende tertiäre Vulkane wiederspiegelten.

Das Kapitel „Die Landschaft der Geheimnisse“ befasst sich mit zahlreichen anderen natürlichen und historischen Sehenswürdigkeiten – geologische Gebilde, botanische Lokalitäten, menschliche Siedlungen, sakrale Denkmäler, Volksarchitektur und Schlösser mit Expositionen.

Folgende kurze Kapitel befassen sich mit gespenstischen Orten, vor allem mit ehemaligen Richtplätzen. Im Kapitel werden u.a. interessanteste denkwürdige Bäume und eine vollständige Übersicht besonders geschützter Lokalitäten im Rahmen des Naturschutzgebietes angeführt.

Der abschließende Teil des Buches mit dem Namen „Was man über das Böhmische Mittelgebirge sagte“ wurde mehreren Persönlichkeiten gewidmet, die mit kurzen Kommentaren ihre Bewunderung für das Böhmische Mittelgebirge zeigten. Abschließend findet man Logos von Partnern, welche die Herausgabe des Buches unterstützten, sowie Einzelpersonen, welche die Herausgabe durch den zugesagten Kauf des Buches unterstützten.

Obgleich offensichtlich ist, dass dieser kurze Text keine vollwertige mehrsprachige Übersetzung des gesamten Werkes ersetzen kann, hoffen wir dennoch, dass vieles der reiche und anschauliche Bilderabschnitt sagt. Es kann sein, dass das Interesse der Leser dermaßen groß sein wird, dass eine vollwertige Übersetzung in andere Sprachmutationen nur eine Frage der Zeit ist.

Wir möchten uns bei unseren Lesern für Ihre Gunst bedanken und laden Sie hiermit in die „kosmische Landschaft“ des Böhmischen Mittelgebirges ein.

Jiří Svoboda, Martin Surý, David Surý
Autor und Realisatoren der Publikation